Das Jahr 2023 hat einen Rekord bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aufgestellt, wie Berichte der Bundesnetzagentur belegen. Mit einem Anteil von nahezu 60 Prozent, der stark durch Windkraft und Photovoltaik gefördert wurde, wurde bisher nie so viel Strom nachhaltig produziert.
Die aktuellen Daten zum Strommarkt zeigen einen Anstieg der Erzeugung durch Photovoltaik und Windkraft. Laut dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) (Daten des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme) ist die Menge an Strom, die aus fossilen Energieträgern gewonnen wird, auf das Niveau der 1960er Jahre gesunken, während der Anteil von Wind- und Solarenergie zugenommen hat.
Dies verdeutlicht die Fortschritte in Richtung einer nachhaltigeren Energieproduktion. Um bis 2030 einen Anteil von 80 Prozent an erneuerbaren Energien zu erreichen, ist es notwendig, diesen positiven Trend fortzusetzen.
Die momentane Energiegewinnung
Bereits heute stammt oft mehr als die Hälfte des täglich produzierten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen. Vor einigen Wochen lag dieser Anteil sogar bei etwa 72,2 Prozent, wie die Zahlen des Fraunhofer ISE zeigen. Von diesem Strom kam 53,1 Prozent aus Windenergie und 5,6 Prozent aus Solarenergie, was den zunehmenden Einsatz von Photovoltaikanlagen in der Stromerzeugung verdeutlicht.
Fossile Energieträger wie Kohle und Erdgas trugen insgesamt 27,5 Prozent zur Stromproduktion bei, während der Beitrag von Photovoltaik und Windkraft signifikant gestiegen ist. Seit Mitte April des letzten Jahres wird in Deutschland keine einizge Kilowattstunde Strom mehr aus Atomkraft erzeugt, was die Bedeutung der erneuerbaren Energien im gesamten Strommarkt erheblich erhöht hat.
Leider hinkt das LAnd noch etwas beim Ausbau der erneuerbaren Energien hinterher.
Solarenergie im Sommer & Windenergie im Winter nutzen
Die Zusammensetzung des Strommixes variiert täglich, da die Erzeugung erneuerbarer Energien stark von Wetterbedingungen, Tageszeit und Jahreszeit abhängt. Dies zeigt sich besonders bei der Stromproduktion über längere Zeiträume, insbesondere in Bezug auf die Photovoltaik. Während der längeren Sommertage liefert die Solarenergie deutlich mehr Strom als im Winter.
Bei der Windenergie hingegen ist es genau umgekehrt: Im Winter produzieren Windräder wesentlich mehr Strom als im Sommer. Dieser Unterschied ist ein entscheidender Faktor für die Bruttostromerzeugung in Deutschland. An manchen Tagen stammt daher mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms aus Windenergie.
Steigende Stromimporte aufgrund von teurem deutschen Kohlestrom
In letzter Zeit deckten Stromanbieter in Deutschland zunehmend die Nachfrage teilweise durch Importe, um die Versorgungslücke zu schließen. Diese Importe umfassen auch Strom aus Windkraft und Photovoltaik aus dem Ausland.
Deutschland verfügt zwar über ausreichend Kraftwerke, darunter Wind- und Solaranlagen, um den gesamten Strombedarf zu decken, doch für Anbieter ist es oft kostengünstiger, Strom aus Nachbarländern zu beziehen, anstatt die vergleichsweise teuren Gas- und Kohlekraftwerke im Inland zu betreiben.
Dies trägt dazu bei, den Verbrauch von erneuerbaren Energien, insbesondere aus Wind- und Solarenergie, zu erhöhen und ist Teil eines breiteren Trends zur Nutzung erneuerbarer Energien.

Um abzuschätzen, aus welchen Energiequellen der importierte Strom stammt, haben wir die Mengen mit dem Strommix des jeweiligen Herkunftslandes im entsprechenden Monat verglichen, wobei der Anteil erneuerbarer Energien eine entscheidende Rolle spielte.
Es handelt sich hierbei um eine Schätzung, da der exportierte Strom nicht zwangsläufig dem durchschnittlichen Strommix entspricht. Zudem wurde nicht berücksichtigt, dass der importierte Strom möglicherweise zuvor von einem anderen Land bezogen wurde.
Im Januar war Deutschland Nettoexporteur von Strom, was auf den intensiven Handel innerhalb Europas hinweist. Insgesamt wurden 44,3 Terawattstunden Strom in Deutschland produziert, von denen 1,29 Terawattstunden exportiert wurden.
In den vergangenen zwölf Monaten hat Deutschland jedoch mehr Strom importiert als exportiert, mit einem Nettoverlust von 14,4 Terawattstunden. Im Jahr zuvor hatte Deutschland noch einen Nettogewinn von 26,8 Terawattstunden aus dem Export verzeichnet. Dies verdeutlicht die Stärke der Stromerzeugung in Deutschland, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien, wie von der Bundesnetzagentur überwacht.
Wie sich der Strommix in Deutschland seit 2002 verändert hat
Der Anteil fossiler Energieträger am in Deutschland produzierten Strom ist seit 2002 stetig gesunken, was den Rückgang des Stromverbrauchs aus konventionellen Quellen verdeutlicht. 2020 war dabei das bisherige Rekordjahr: Lediglich rund 35 Prozent des Stroms kamen damals aus fossilen Quellen.
Dieser Trend zeigt die wachsende Bedeutung des Stroms aus erneuerbaren Energien für die Energieversorgung in Deutschland. Anders sah es dann in den Jahren 2021 und 2022 aus: Der Anteil fossiler Energieträger nahm wieder leicht zu, während der Anteil der erneuerbaren Energien im deutschen Strommix eine wichtige Rolle spielte.
Im vergangenen Jahr zeigt sich dann wieder eine Trendwende – weniger Strom aus fossilen Quellen und keine mehr aus der Atomkraft, dafür wieder mehr erneuerbare Energiequellen.
Ausbau der Windenergie zuletzt eingebrochen
Ein Blick auf die Trends der letzten Jahre offenbart ein zentrales Problem im Klimaschutz: den zu geringen Anteil von Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Der Ausbau erneuerbarer Energien schreitet nicht annähernd so schnell voran, wie es notwendig wäre. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland nicht genügend Kapazitäten geschaffen, um die festgelegten Ziele zu erreichen.
Insbesondere der Ausbau der Windenergie hat seit 2017, als 6,1 Gigawatt neue Leistung installiert wurden, stark nachgelassen. Zu diesem Zeitpunkt führte die Bundesregierung kompliziertere Genehmigungsverfahren, insbesondere für Windkraftanlagen, ein.
Im Jahr 2023 wurden lediglich etwa 3 Gigawatt Windkraftanlagen neu errichtet, womit die Bundesregierung hinter ihren Zielen zurückblieb, die einen deutlich höheren Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch vorsahen. Laut dem entsprechenden Gesetz für erneuerbare Energien waren über 4 Gigawatt geplant.
Um den Rückstand der letzten Jahre aufzuholen und das Jahresziel für 2024 zu erreichen, müssten in diesem Jahr 8 Gigawatt installiert werden – ein Rekordwert, vor allem in den Bereichen Windkraft und Photovoltaik. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, den Anteil erneuerbarer Energien erheblich zu steigern und gleichzeitig den Emissionsfaktor zu senken.

Ab 2025 sollen es sogar 10 Gigawatt pro Jahr sein, wobei der Schwerpunkt auf dem Ausbau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen liegt. Im Gegensatz dazu entwickelt sich der Bereich Solarenergie positiver: Das Ausbauziel für 2023 von 9 Gigawatt wurde mit 14 Gigawatt, überwiegend durch Windkraft und Photovoltaik, deutlich übertroffen.
Dadurch hat sich das Ausbautempo verdoppelt: Im Jahr 2022 wurden rund 7,2 Gigawatt installiert, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Dies verdeutlicht die Anstrengungen, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen.
Das gesetzliche Ziel für 2024 dürfte bereits in der ersten Jahreshälfte erreicht worden sein. Zudem wird das Tempo angezogen: Ab 2026 sollen jährlich 22 Gigawatt hinzukommen, um die Strommarktdaten bis 2030 entscheidend zu verbessern.
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